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Selbstverständnis und Werte der AWO

Die Arbeiterwohlfahrt

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Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Sie ist aufgrund ihrer Geschichte und ihres gesellschaftspolitischen Selbstverständnisses ein Wohlfahrtsverband mit besonderer Prägung. Der Verband ist in seinen unterschiedlichen Verbandsgliederungen in allen sozialen Bereichen aktiv tätig. In ihm haben sich Mitglieder und ehrenamtlich tätige Bürger zusammengefunden, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und um den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen.

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Die AWO im Jerichower Land

Hier engagieren sich Bürger für die Ideen der Arbeiterwohlfahrt. Die Arbeit ist ausschließlich ehrenamtlich.

Die AWO im Jerichower Land e.V. ist Mitglied im AWO Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. (Satzung)

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Gründung der Arbeiterwohlfahrt in 1919 und Entwicklung bis 1933

Der 13. Dezember 1919 war die Geburtsstunde der Arbeiterwohlfahrt. Als interner Wohlfahrtsausschuss in der SPD

(Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt) von der Reichstagsabgeordneten Marie Juchacz ins Leben gerufen, entwickelte sich die Arbeiterwohlfahrt zur Selbsthilfeorganisation der politisch organisierten Arbeiterschaft.

"Wohlfahrtspflege ist Aufgabe des Staates!" Mit diesem Argument trat die Arbeiterwohlfahrt der überlieferten Anschauung anderer Wohlfahrtsorganisationen entgegen, die in der Hauptsache persönliche Minderwertigkeiten und Schuld des Einzelnen als Ursache der Hilfebedürftigkeit annimmt und auch entsprechend handelt. Die Arbeiterwohlfahrt organisierte sich in den Jahren nach der Gründung in einen Hauptausschuss, 32 Bezirksausschüsse sowie über 1200 Orts- und 50 Kreisausschüsse.

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Die Hauptleistungen der Wohlfahrtspflege, die in den Jahren bis 1929 geschaffen wurden, waren Vorbeugung der Not, eine verfeinerte Fürsorge, die den Hilfebedürftigen befähigte, sich wieder in den Arbeitsprozess und in die Gesellschaft zu integrieren und die die Rehabilitierungsfähigen versorgte.
Es folgten die Jahre der weltweiten Wirtschaftskrise. In dieser Zeit musste die Arbeiterwohlfahrt die Hoffnung auf Weiterexistenz bzw. auf Realisierung vieler Reformen der Wohlfahrtspflege, die sie selbst gefordert hat, zu Grabe tragen.

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Die Arbeiterwohlfahrt in den Jahren 1933-1945

Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurde die Arbeiterwohlfahrt verboten. Viele Aktivisten der Bewegung emigrierten ins Ausland. Marie Juchacz engagiert sich in den USA beim Aufbau der Wohlfahrtspflege. 

Nach der Machtergreifung Hitlers versuchte der Nazistaat die Arbeiterwohlfahrt in sein System zu integrieren und für sich zu nutzen. Diese Versuche schlugen fehl, denn die Arbeiterwohlfahrt löste sich in Deutschland quasi auf und verlegte ihre Aktivitäten ins Ausland. Viele Funktionäre der Arbeiterwohlfahrt, voran die Vorsitzende Marie Juchacz und die Geschäftsführerin Lotte Lemke, organisierten die Hilfe im Ausland. So konnte die Arbeiterwohlfahrt weiter wirken und während dieser Zeit vielen Menschen in Deutschland helfen.

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Neubeginn 1945 verläuft im geteilten Deutschland unterschiedlich

Nachdem der zweite Weltkrieg beendet und das Naziregime zerschlagen war, hat sich die Arbeiterwohlfahrt überall in Deutschland in neuen Gliederungen organisiert und ihre soziale Arbeit wieder aufgenommen.

Der Aufbau konnte sich aber nur in den damals noch westlichen Besatzungszonen, später dann der Bundesrepublik Deutschland, vollziehen. In der sowjetischen Besatzungszone, später die DDR, wurde die Arbeiterwohlfahrt nicht mehr zugelassen. Dort entstanden andere Verbände, wie die Volkssolidarität, die sich im Einklang mit dem kommunistischen System befanden.

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